Focusing

Der Körper kennt den Weg

Focusing wurde von Gene Gendlin (1926-2017), Professor für Philosophie und Psychologie an der Universität Chicago, entwickelt. Ihm fiel bei der Auswertung von Therapiesitzungen unterschiedlichster Methoden auf, dass Personen, deren Therapie erfolgreich verlief, anders über ihre Probleme sprachen. So bezogen sie sich beim Sprechen über ihr Problem zugleich auch darauf, wie sie ihr Problem körperlich erlebten. Gendlin identifizierte die Einbeziehung des gegenwärtigen körperlichen Erlebens als zentralen Faktor für eine wirksame Entwicklung der Persönlichkeit. Gendlin:

„Focusing ist die Zeit, in der man mit etwas ist, das man körperlich spürt, ohne schon zu wissen, was es ist“. Der natürliche Prozess des In-sich-Hineinspürens und Überprüfens der Stimmigkeit von Empfindungen, auftauchenden Bildern, Symbolen oder Erinnerungen bildet den Kern von Focusing.

Der Focusing-Prozess beginnt oft mit einem Thema oder einer Fragestellung, beispielsweise: „Wie schaffe ich es, mich besser um meine Gesundheit zu kümmern?“ Die fokussierende Person wird nun angeleitet, die Aufmerksamkeit auf ihre körperlichen Empfindungen zu richten, die zusammen mit diesem Thema auftreten. Das können etwa Anspannungen in bestimmten Bereichen des Körpers sein. Dabei geht es nicht nur um die Beachtung der Empfindungen, sondern auch um eine akzeptierende und annehmende Haltung ihnen gegenüber. So ist es möglich, tiefer liegende Gefühle und Gedanken zugänglich zu machen, was schließlich bei der Suche nach Lösungen hilft.

In meiner Praxis biete ich Focusing als eigenständige Therapie und im Rahmen meiner Atemarbeit nach Cornelis Veening an.